Ein Knorpelschaden macht sich meist erst durch Schmerzen bemerkbar. Das kann einerseits nach einem Unfall mit einer entsprechenden Verletzung der Fall sein. Oder der Defekt am Knorpel, auch Chondropathie genannt, entsteht durch langsamen Verschleiß des Knorpels. Wenn es also im Knie oder in anderen Gelenken immer wieder zu Schmerzen kommt, sollte der Gang zum Facharzt auf dem Plan stehen. Dieser kann mithilfe einer umfassenden Diagnostik feststellen, ob eine Chondropathie vorliegt. Besonders wichtig ist es auch, sich mit dem Arztbesuch nicht zu lange Zeit zu lassen. Denn je früher ein Knorpelschaden erkannt und behandelt wird, desto geringer ist das Arthroserisiko. Durch die rechtzeitige Behandlung vor allem kleiner Knorpelschäden kann die Entstehung der Arthrose nämlich verhindert oder zumindest verzögert werden.

Einteilung von Knorpelschäden

Im Rahmen seiner Untersuchung stellt der Arzt fest, wie groß ein Knorpelschaden ist. Dafür kommen neben der klinischen und funktionellen Untersuchung auch bildgebende Verfahren wie das MRT zum Einsatz, die genaue Auskunft über den Zustand des Gelenkknorpels geben. Je nach der Schwere des Schadens teilt der Arzt die Chondropathie in unterschiedliche Grade von 0 bis 4 ein:

  • Chondropathie Grad 0 bezeichnet einen normalen, nicht beschädigten Knorpel.
  • Chondropathie Grad 1 zeigt eine stellenweise Aufweichung des Knorpels, der abgesehen davon noch vollständig erhalten ist.
  • Chondropathie Grad 2 liegt bei einem aufgerauten Knorpel mit kleinen Einrissen vor.
  • Chondropathie Grad 3 lässt bereits deutlich Risse und Löcher im Knorpel erkennen, wobei diese aber noch nicht bis zum Knochen reichen.
  • Chondropathie Grad 4 bedeutet schließlich die komplette Zerstörung der Knorpelschicht, durch die der Knochen ungeschützt frei liegt und die Knochenende aufeinander reiben können.

Ursachen für Knorpelschäden

Neben dem Schweregrad kann man Chondropathien auch anhand ihrer Ursachen unterscheiden. Dabei gibt es zum einen den traumatischen Knorpelschaden. Davon spricht der Facharzt, wenn der Defekt durch einen Unfall oder eine Verletzung ausgelöst wurde. Das gilt zum Beispiel auch bei Knochenbrüchen im Gelenk, die oft Schäden am Knorpel nach sich ziehen. Anders verhält es sich beim chronischen Knorpelschaden. Dieser entsteht in den meisten Fällen durch eine Überbelastung der Gelenke über einen langen Zeitraum hinweg. Diese können einerseits durch Übergewicht und andererseits durch Fehlstellungen verursacht werden. Einem degenerative Knorpelschaden sowie Arthrose liegt meistens eine Schädigung des Knorpels durch eine Infektion oder Verletzung zugrunde. Denn dadurch startet der fortschreitende Abrieb- und Zerstörungsprozess am Knorpel. Eine besondere Form der Chondropathie ist Osteochondritis dissecans. Diese Erkrankung tritt meist bei Kindern auf und führt zur Knochennekrose, die in weiterer Folge auch den Knorpel in Mitleidenschaft zieht.

Vielfältige Behandlungsmöglichkeiten

Durch permanente Weiter- und Neuentwicklungen in der Knorpelforschung gibt es heute zum Glück eine Vielzahl an Behandlungen, mit denen die unterschiedlichen Knorpeldefekte entweder behandelt werden können oder die fortschreitende Zerstörung des Knorpels zumindest verlangsamt oder gestoppt wird. Der wichtigste erste Schritt ist also bei Beschwerden immer der Gang zum Facharzt. Denn dieser kann eine Chondropathie kompetent diagnostizieren und im Anschluss die passende Behandlung des Knorpelschadens einleiten.