Die innovative AutoCart™-Methode zur Behandlung großer Knorpeldefekte ist eines der Spezialgebiete des Knorpelzentrums Wien. Daher widmen wir dieser zukunftsweisenden Technik eine eigene Beitragsserie. Nach dem ersten Teil zu Prinzip und Funktion von AutoCart™ wollen wir uns im heutigen zweiten Teil eingehend der operativen Technik widmen.

Einzeitige Behandlung großer Knorpelschäden

Das Knorpelzentrum Wien unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits hat mit der AutoCart™-Methode zur einzeitigen Behandlung großer Knorpelschäden Pionierarbeit in Österreich geleistet. Denn dadurch konnten erstmals größere Knorpeldefekt in nur einer einzigen Operation behandelt werden. Damit sind wir auch bereits beim Innovationsgehalt dieser Methode angelangt. Denn bis zur Entwicklung von AutoCart waren für die chirurgische Reparatur großflächiger Knorpeldefekte mehrere Schritte notwendig. So wird etwa bei der Knorpelzelltransplantation zunächst während einer Arthroskopie intaktes hyalines Knorpelgewebe entnommen, welches anschließend im Rahmen einer Zellkultivierung vermehrt und aufgearbeitet wird. Ist dieser Schritt abgeschlossen wird das Transplantat in einer weiteren Operation in den Defekt eingepasst. Bei AutoCart™ passieren all diese Schritte in einer einzigen Operation. Dadurch ist diese Methode nicht nur schonender für die Patienten, sondern auch zeit- und ressourcenschonender.

Operative Technik der AutoCart-Methode

Betrachtet man die operative Technik der AutoCart-Methode im Detail, ist die einzeitige Behandlung nur der erste von vielen Vorteilen im Vergleich mit herkömmlichen Zelltransplantationen. Zudem handelt es sich bei AutoCart um eine rein arthroskopische Operation. Der Chirurg arbeitet dabei also mit einer Kamera und verfeinerten arthroskopischen Instrumenten, die über nur 1 bis 3 kleine Inzisionen in das Gelenk eingeführt werden. Eine großzügige Eröffnung des ganzen Gelenks ist dadurch nicht notwendig. Im Sinne der biologischen Regeneration verwendet Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits bei dieser innovativen Methode außerdem nur autologes, also körpereigenes Material. Das sind einerseits die aus dem Patientenblut gewonnenen Wachstumsfaktoren sowie der körpereigene Klebstoff Fibrin. Andererseits wird im Rahmen der arthroskopischen Operation Knorpelgewebe aus dem Kniegelenk gewonnen. Dafür schließt der Chirurg ein Sammelgefäß an eine Fräse an, mit welcher kleine Knorpelstücke gewonnen werden. Anschließend werden das Fibrin und die Knorpelstücke direkt am Operationstisch zu einer Knorpelpaste vermischt, die mit einer feinen Kanüle in den defekten Knorpel eingebracht werden kann. Diese schonende Methode verkürzt sowohl die Wundheilungsdauer als auch den Krankenhausaufenthalt. In den meisten Fällen reicht eine Nacht in der Klinik aus, die Dauer der Genesung beträgt etwa 6 bis 8 Wochen.

Video zur operativen Technik bei AutoCart

Die Privatklinik Döbling, in der sich das Knorpelzentrum Wien befindet, hat ein Video erstellt, in dem Univ.-Prof. Dr. Marlovits die operative Technik von AutoCart anschaulich erklärt. Mehr darüber erfahren Sie im untenstehenden Film.