Ein durch Verletzung oder degenerative Veränderung geschädigter Meniskus führt bei den Patienten über kurz oder lang zu einem schmerzenden Knie. Das Hauptaugenmerk im Knorpelzentrum Wien liegt zunächst darauf, den Meniskus zu erhalten. Doch manchmal ist der Meniskus so schwer beschädigt, dass wir ihn teilweise oder ganz entfernen müssen. Dann sollten bestimmte Patienten über einen Meniskusersatz nachdenken.
Meniskuserhalt vor Meniskusersatz
Um den Meniskus zu erhalten, können entweder konservative Behandlungsmethoden oder operative Techniken zum Einsatz kommen. Eine Möglichkeit zur chirurgischen Behandlung des Schadens ist die Meniskusnaht (Meniskusrefixation), die wir Ihnen letzte Woche vorgestellt haben. Den Meniskus mithilfe dieser Technik zu erhalten, ist immer unser oberstes Ziel. Wenn der Schaden allerdings so groß ist, dass der eigene Meniskus nicht erhalten bzw. repariert werden kann, ist eine (Teil-)Resektion notwendig. Dabei entfernen die Ärzte die betroffenen Teile oder auch den ganzen Meniskus.
Fehlende Funktion
Durch die Entfernung des Meniskus geht allerdings auch seine schützende Funktion für den Gelenkknorpel verloren. Daher führt die Meniskusresektion auf lange Sicht immer zu einer Arthrose. Um dieser degenerativen Erkrankung des Knies vorzubeugen, ist eine Meniskustransplantation durchaus sinnvoll. Erfolgsversprechend ist sie allerdings nicht bei allen Patientengruppen. Daher ist die eingehende Untersuchung und Beratung durch einen kompetenten Facharzt unbedingt notwendig. Dabei klären wir neben der körperliche Eignung für eine Meniskustransplantation auch die zukünftigen Anforderungen an den Meniskus ab.
Jung, arthrosefrei und ohne Fehlstellung
Meniskustransplantationen werden vor allem bei jungen, aktiven Patienten vorgenommen, die an einem schmerzhaften Meniskusschaden leiden. Dabei sollte mit dem Eingriff nicht zu lange gewartet werden. Denn eine fortgeschrittene Abnutzung der Knorpel und Gelenkflächen bzw. eine Arthrose sprechen gegen eine Transplantation. Daneben sollten die Patienten auch keine Fehlstellung wie X-Beine oder O-Beine haben, denn auch hier kommt es zu einer verstärkten Abnutzung des betroffenen Gelenkknorpels.
Zwei Möglichkeiten für Meniskusersatz
Für die Meniskustransplantation gibt es zwei Möglichkeiten: den künstlichen Meniskus und den Spendermeniskus. Bei ersterem setzen wir im Knorpelzentrum Wien einen künstlichen Meniskus aus Biomaterialien (Produkt Actifit®) ein. Bei zweiterem stammt das Transplantat von einem menschlichen Spender. Diesen Meniskusersatz bereitet eine Gewebebank vor der Transplantation nach strengen Regeln auf.
Welche der beiden Arten wir verwenden, muss individuell entschieden werden. Gerade mit dem künstlichen Meniskus (Actifit®) erzielen wir im Knorpelzentrum Wien hervorragende Ergebnisse, auch Langzeitergebnisse. Bei dieser Technik der Meniskusersatz-Operation zählt das Knorpelzentrum Wien zu den führenden Institutionen in Österreich und Europa.